Freimaurerei von den Anfängen bis in die Gegenwart



1717 24. Juni:  Gründung der ersten Großloge der Welt in London (UGLE)
1738 Bannbulle „In Eminenti” gegen die Freimaurerei von Papst Clemens XII
1742 Gründung der ersten Wiener Loge „Aux Trois Canons” (Zu den Drei Regeln)
1751 Bulle „Providas” von Papst Benedikt XIV gegen die Freimaurer
1770 Gründung der Loge „Zur Hoffnung”, später „Zur Gekrönten Hoffnung” in Wien
1776 Abschaffung der Folter in Österreich über Antrag des Freimaurers Joseph von Sonnenfels
1780 Tod Maria Theresias, Nachfolger wird ihr Sohn Joseph II
1781 Joseph II. erlässt das Toleranzpatent: Freie Religionsausübung sowie gleiche politische Rechte für alle protestantischen Bekenntnisse und die griechisch-orthodoxe Kirche
1781 Gründung der Loge „Zur Wahren Eintracht” in Wien
1784
  • Gründung der Großen Landesloge von Österreich
  • Aufnahme Wolfgang Amadeus Mozarts in die Loge „Zur Wohltätigkeit”
1785 „Freimaurerpatent“: die Freimaurerei wird staatlich anerkannt, aber überwacht und die Anzahl der Logen beschränkt.
1790 Kaiser Joseph II. stirbt.
ab 1793/95 Verbot und systematische Verfolgung der Freimaurerei bis in die Ära Kaiser Franz Josephs.
1867 Der „Ausgleich” mit Ungarn führt zur Schaffung der Doppelmonarchie, Kaiser Franz Joseph bestätigt das „Staatsgrundgesetz über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger“ – als Folge ist in Ungarn die Freimaurerei ab nun erlaubt, in Österreich bleibt sie verboten.
1869 Österreichische Freimaurer besuchen die Loge „Zur Verbrüderung” in Ödenburg (Sopron) und erhalten den entscheidenden Impuls für die Gründung von „Grenzlogen“.
1871 Wiener Freimaurer gründen auf ungarischem Boden in Neudörfl die erste Loge mit dem Namen „Humanitas”. In der Folge etablieren österreichische Freimaurer 16 Logen auf ungarischem Gebiet.
1908 Ferdinand Hanusch wird von der Loge „Lessing” aufgenommen, Alfred H. Fried von der Loge „Sokrates” - ihm folgt 1909 Richard Schlesinger, der 1919 zum Ersten Großmeister der Großloge von Wien gewählt wird.
1918 12. November: Ausrufung der Republik „Deutsch-Österreich”
8. Dezember: Gründung der „Großloge von Wien” durch die bisherigen Grenzlogen „Humanitas“, „Sokrates“, „Eintracht“, „Treue“, „Lessing Zu den 3 Ringen“, „Kosmos“, „Gleichheit“, „Zukunft“, „Schiller“, „Freundschaft“, „Goethe“, „Pionier“, „Zur Wahrheit“ und „Fortschritt“. Die Logen arbeiten im Logenhaus in Wien, in der Dorotheergasse 12.
1920 Julius Tandler wird von der Loge „Lessing Zu den 3 Ringen” aufgenommen. Als Wiener Stadtrat für Wohlfahrtspflege schafft er ein international vielbeachtetes Wohlfahrtssystem.
1921 Tod von Alfred Hermann Fried, der für sein Konzept des Pazifismus 1911 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Er beeinflusst das Denken der Großloge nachhaltig.
1922 Richard Coudenhove-Kalergi wird in die Loge „Humanitas” aufgenommen. Seine Paneuropa-Ideen gelten als Ursprung der Idee einer Europäischen Union und werden von der Großloge unterstützt.
1926 Gründung der „Österreichischen Liga für Menschenrechte” unter Beteiligung zahlreicher Freimaurer.
1933 Ausschaltung des Parlaments durch Bundeskanzler Engelbert Dollfuß und Errichtung des autoritären Ständestaates. Dollfuß wird im Zuge eines nationalsozialistischen Putschversuches im Juli 1934 ermordet.
1934 Bürgerkrieg im Februar 1934; Ausschaltung der Sozialdemokratie; die Freimaurerei wird unter polizeiliche Überwachung gestellt, Staatsbeamte zur Distanzierung von der Freimaurerei aufgefordert. Die Logenarbeit wird schwierig bis unmöglich und führt zu einem dramatischen Mitgliederschwund. 
1938 12. März: Einmarsch deutscher Truppen in Österreich.
13. März: Das Logenhaus in der Inneren Stadt wird von Nationalsozialisten gestürmt und geplündert und in den nachfolgenden Tagen erfolgt die Verhaftung zahlreicher Freimaurer, darunter auch von Großmeister Dr. Richard Schlesinger durch die Gestapo. Er stirbt infolge verweigerter ärztlicher Versorgung im Gefängnis am 5. Juni 1938.
1945 Bereits kurz nach der Befreiung Wiens wird im August 1945 von 48 überlebenden Freimaurern der Neubeginn bzw. die Wiedergründung der Österreichischen Großloge beschlossen. Zum ersten Großmeister wird der Arzt Dr. Karl Doppler gewählt, nach dessen Tod wird zwei Jahre später Bernhard Scheichelbauer sein Nachfolger.
1955 Die „Großloge von Wien - für Österreich“ wird nach dem Staatsvertrag zu der bis heute bestehenden „Großloge von Österreich“.
2020 In der „Großloge von Österreich“ arbeiten 77 Logen mit rund 4.000 Mitgliedern.